Raucherhusten: Die unterschätzte Lungenkrankheit (COPD)
Eine Zusammenfassung aus der Apotheken-Umschau von Gerlinde Gukelberger-Felix u. Stephan Soutschek

Aus einer chronischen Bronchitis kann sich eine COPD entwickeln – eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Vor allem Raucher sind betroffen.

Studien zufolge leiden 15 Prozent der Europäer über 40 an der Lungenkrankheit. Trotzdem ist sie vergleichsweise unbekannt. Dabei gehört die COPD weltweit zu den häufigsten Todesursachen neben Herzinfarkt und Schlaganfall.

Die ersten Symptome werden oft nicht ernst genommen und zu lange ignoriert. So können Lungenschäden entstehen, die nicht mehr umkehrbar sind. COPD ist nicht heilbar – aber behandelbar.

Betroffen sind die unteren Atemwege. Dort kommt es zu einer anhaltenden Entzündung, einer chronischen Bronchitis. Die Bronchien verengen sich aufgrund von Umbauprozessen dauerhaft.


Wie macht sich die Lungenkrankheit bemerkbar?

Durch Husten oft in Begleitung mit Auswurf, Atemnot (bei körperl. Belastung), Atemgeräusche.

Der charakteristische hartnäckige Husten tritt vor allem morgens auf. Die Atemwege sind mit zähem Schleim verstopft, der sich schwer abhusten lässt. Bei Anstrengung geht zudem immer rascher die Puste aus.

Viele spüren zwar solche Beschwerden, nehmen sie aber nicht sonderlich ernst. Menschen, die körperlich kaum aktiv sind, bemerken womöglich erst etwas, wenn die COPD schon fortgeschritten ist. Forscher fanden außerdem Hinweise, dass Raucher schon eine COPD haben können, obwohl sie noch gar keine Symptome spüren. Wie es um die Lungengesundheit bestellt ist, kann der Arzt mit einer Lungenfunktionsprüfung testen.

Was bedeutet COPD für die Lebenserwartung?

Bleibt eine COPD unbeachtet, hat das ernste Konsequenzen. „Die Lebenserwartung eines COPD-Patienten ist im Allgemeinen um mehrere Jahre vermindert“, sagt Behr. Auch die Lebensqualität sinkt. „Die eingeschränkte Lungenfunktion setzt der körperlichen Aktivität Grenzen.“

Betroffene bekommen schon bei Alltagsbelastungen immer schlechter Luft. Irgendwann sind sie auf eine Sauerstoffzufuhr angewiesen, zum Beispiel über eine Nasenbrille. Depressionen, Muskelabbau und Knochenschwund können die Krankheit begleiten. Mehr als jeder Zweite hat Herz-Kreislauf-Leiden.

 

Therapie: Wie wird eine COPD behandelt?

Medikamente gegen COPD: Verschiedene Präparate können die Beschwerden einer COPD lindern und eine Verschlechterung der Krankheit stoppen oder zumindest bremsen. Zum Einsatz kommen hauptsächlich inhalierbare Wirkstoffe, welche die Atemwege erweitern, und eventuell schleimlösende Medikamente, die das Abhusten erleichtern.

Rauchen aufhören: Neben diesen medikamentösen Maßnahmen ist zudem die Mithilfe der Patienten entscheidend zur Behandlung einer COPD. Diese sollten alles unterlassen, was die Lunge weiter schädigt. In erster Linie bedeutet das: mit dem Rauchen aufhören – auch wenn es schwer fällt. Schulungen vermitteln Tipps für den Rauchstopp und für den Umgang mit der Krankheit, zum Beispiel schonende Husten- und Atemtechniken.

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