Steißbeinfistel
Die Steissbeinfistel ist eine chronisch entzündliche Erkrankung in der Gesäßfalte.
In der akuten Phase (Steißbeinabszess) eröffnen wir den Abszess meist in Narkose durch Schnitt und Entlastung rechts oder links der Mittellinie.
Eine zweite OP wird sich nach Rückbildung der entzündlichen Veränderungen anschließen.
In der chronischen Fistelphase wird das krankhafte Gewebe nach Markierung mit Farblösung komplett und bis auf die Kreuzbeinfazie ausgeschnitten. In einigen ausgewählten Fällen kann die Wunde entweder direkt oder mit Hilfe einer Lappenplastik verschlossen werden.
Wesentlich weniger invasiv und in Narkose entfernen wir in der chronischen Phase der Entzündung sparsam alle Poren / Haarbalge in der Mittellinie (PIT PICKING), eine begleitende vorhandene Höhle wird thermisch (idealerweise durch Laser, alternativ auch diathermisch) behandelt, in dem die Wand / Kapsel durch Hitze zerstört und dann entfernt wird.
Unter Umständen ist auch ein zusätzlicher Schnitt neben der (ansonsten schlecht heilenden) Mittellinie erforderlich!
Die Zerstörung der Abszess- und Fistelwand durch Laser (SiLaC) ist eine besonders schonende und effektive Methode, dennoch lediglich für Privatpatienten möglich.
Leider werden die Kosten für diese Behandlungsmethode von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen.
Für eine gute Heilung der operierten Steissbeinfistel kommt es auf die postoperative Behandlung und auf die gute Zusammenarbeit mit dem Patienten an!
Bei der großzügigen Exzision des Fistelgewebes kann eine Heilungsdauer von bis zu 12 Wochen nach OP erforderlich werden.
Bei den weniger invasiven Methoden (PIT PICKING, Laser) gehen wir durchschnittlich von einer Heilungsdauer von 6 Wochen aus.